Kammerorgel (Beschreibung)
Die Truhenorgel zu Knole (riesiges Gut im südenglischen Sevenoaks), ab 1605 urkundlich belegt, ist das älteste erhaltene Instrument dieses Typs und bezeugt eine verbreitete Instrumentaltradition, die die Zerstörungen des Bürgerkrieges kaum überlebte.
Ein edles Beispiel jakobinischer Kunsttischlerarbeit, die Orgel ist, bis zur kleinsten Pfeife ihres 2-Fuss-Registers, ganz aus Eiche gebaut, und bietet ihre kaum vieroktavenbreite Klaviatur der Handhöhe eines stehenden Spielers an.
Der singende Ton und die lebhafte Ansprache (die feinfühlig auf Fingersatz 'alter' Art reagiert) befähigen sie gleichermassen für polyphone Gattungen und Tanzmusik.
Unser Instrument ist eine Rekonstruktion der originalen Knole-Orgel, gebaut von Martin Renshaw und Karl Friedrich Wieneke.(Es empfiehlt sich auf der CD The Spirit of Byrd, Helikon 1016.) Unmittelbarer als eine Kirchenorgel läßt sie die Musik sich natürlich entfalten. Ihre Holzpfeifen sind in historischer Praxis gestimmt, so daß man den ruhigen Wohlklang ihrer reinen Terzen (8 von 12 möglichen) genießen kann.
Wind bekommt die Orgel durch zwei handgezogene Bälge; die Zusammenarbeit zwischen Spieler und Kalkant (Bälgezieher) macht aus jedem Musikstück einen 'Paarlauf'.
"Interpret und Instrument hinterlassen einen sehr erfreulichen Eindruck: technisch präzise, geschmackvoll in Artikulation und Ornamentik ist das animierte Spiel; die Ansprache der Pfeifen und der Traktur lassen sich gerade in einem Maße vernehmen, das das Engagement des Vortrages angenehm unterstreicht" (Uwe Gerdes, Viola da gamba-Mitteilungen 1995)
"Dank dem freien Rhythmus bei Oliver Hirsh und seiner Empfindung für das Singbare in den Themen, war es erstaunlich, wie viele Nuancen die alte Orgel aufmachte. Frescobaldi wurde mit Würde gefeiert." (Jens Brincker, Berlingske Tidende, 1983)
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